Was versteht man unter “zertifizierter Verwalter”?

Was versteht man unter “zertifizierter Verwalter”?

Zertifizierter Verwalter - Die wichtigsten Informationen auf einem Blick

Am 01.12.2020 führte die Reform des Wohnungseigentumsgesetzes (WEG) den Begriff zertifizierter Verwalter ein und warf damit einige Fragen auf. Was ist darunter zu verstehen, welche Voraussetzungen muss ein zertifizierter Verwalter erfüllen und welche Vorteile ergeben sich daraus für die Eigentümer? Alle relevanten Antworten und Fakten werden für Sie im Text beleuchtet.

Wohnungseigentümer können zukünftig den Nachweis einer Zertifizierung von ihrem WEG-Verwalter verlangen

Der WEG-Verwalter ist für die Verwaltung des Gemeinschaftseigentums einer Wohnungseigentümergemeinschaft zuständig und sollte nicht mit einem Miethausverwalter verwechselt werden. Letzterer verwaltet vermietete Objekte von Alleineigentümern. Seine Rechte und Pflichten können frei vereinbart werden. Anders sieht es beim WEG-Verwalter aus. Ab dem 01.12.2020 haben Wohnungseigentümer das Recht eine Zertifizierung gemäß § 26a WEG zu verlangen. Mit einer Prüfung soll der Nachweis erbracht werden, dass der Verwalter mit seiner Tätigkeit vertraut ist und alle notwendigen kaufmännischen, rechtlichen und technischen Kenntnisse beherrscht. Zuständig für die Prüfung zum zertifizierten Verwalter sind die Industrie- und Handelskammern

Der Verband der Immobilienverwalter setzt sich mit der neuen Regelung für eine Basisqualifikation ein. Wer bereits bei Inkrafttreten des neuen Gesetzes als Verwalter tätig war, genießt eine Übergangsfrist bis zum 01.06.2024. Erst nach Ablauf dieser Frist kann ein Zertifikat verlangt werden. Wohnungseigentümer haben keinen Anspruch auf Bestellung eines zertifizieren Verwalters, wenn weniger als neun Sondereigentumsrechte bestehen, ein Wohnungseigentümer bereits zum Verwalter berufen wurde oder weniger als ein Drittel der Wohnungseigentümer den Nachweis eines Zertifikats fordern.

Die Zertifizierung stellt keine gewerberechtliche Voraussetzung für die Erteilung einer Erlaubnis nach § 34c Abs. 1 Nr. 4 GewO dar. Grundsätzlich dürfen Verwalter ihre Tätigkeit auch ohne eine entsprechende Zertifizierung aufnehmen und nachgehen.

Zertifizierter Verwalter

Diese Vorteile ergeben sich für die Eigentümergemeinschaft, wenn sie sich für einen zertifizierten Verwalter entscheiden

Der Erwerb einer Immobilie ist mit hohen Kosten verbunden und stellt für viele Menschen einen wichtigen Teil ihrer Altersvorsorge dar. Einige Haushalte nehmen einen Kredit auf, um die Finanzierung zu gewährleisten. Umso wichtiger ist für Eigentümer und Eigentümergemeinschaften, dass die Verwaltung der Immobilie in fachkundigen Händen ist. Leider hat sich in der Vergangenheit häufig gezeigt, dass einigen Verwaltern das nötige Fachwissen fehlte, um Immobilien sachgemäß zu betreuen. Daraus resultierend waren Unannehmlichkeiten und Kosten für die betroffenen Eigentümer. Mit der Bestellung eines zertifizierten Verwalters sind Eigentümer und Eigentümergesellschaften auf der sicheren Seite. Das Berufsbild des Immobilienverwalters wird durch die neue Prüfungsverordnung über den Sachkundenachweis deutlich verbessert und stärkt gleichzeitig das Vertrauen der Eigentümer in die Kompetenz der Verwaltung. Wer sich für einen zertifizierten Verwalter entscheidet, kann zukünftig ruhiger schlafen, denn die Verwaltung des Gemeinschaftseigentums wird fachgerecht und kompetent ausgeführt.

Die Pflicht zur Weiterbildung und warum eine Zertifizierung Vertrauen schafft

Für jeden Fachbereich gibt es Experten. Wenn Sie ein juristisches Problem haben, vertrauen Sie sich einem Anwalt an. Besteht ein medizinisches Problem, konsultieren Sie einen Arzt. Da ist es nur nachvollziehbar, dass Sie bei der treuhänderischen Verwaltung von Eigentumswohnungen eine entsprechende Qualifikation des WEG-Verwalters erwarten dürfen. Ein zertifizierter Verwalter ist die beste Alternative, um die eigene Altersvorsorge in Form von Immobilien zu sichern.

Zur Qualitätssicherung muss ein zertifizierter Verwalter alle drei Jahre 20 Stunden Weiterbildung durchlaufen. Die Fortbildungspflicht für Immobilienverwalter besteht seit dem Jahre 2018.

Zum Abschluss des Artikels soll nach ein wichtiger Aspekt erläutert werden. Die Wohnungseigentümergemeinschaft kann nicht nur einen Verwalter bestellen, sondern auch den Hausverwalter kündigen.

Ein Qualitätsnachweis schafft Vertrauen. Aus diesem Grund ist ein zertifizierter Verwalter zukünftig wesentlicher Bestandteil des Wohnungseigentumsgesetzes.

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Hausverwalter-Zentrale
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