Solaranlagen in WEG (Wohnungseigentümergemeinschaften)

Solaranlagen in WEG (Wohnungseigentümergemeinschaften)

Solaranlagen dürfen durch die WEG-Reform 2020 mit Mehrheitsbeschluss gebaut werden

Solaranlagen dürfen seit der WEG-Reform 2020 mit Mehrheitsbeschluss gebaut werden. Durch Fördergelder in Verbindung mit der E-Ladestation entstehen zahlreiche Vorteile für die Eigentümergemeinschaft. Welche Förderungen gibt es für Photovoltaikanlagen und welche Vorteile gibt es? Was gilt es noch zu beachten? Informieren Sie sich auch im Solaranlagen-Portal über Ihre Möglichkeiten.

Photovoltaikanlagen in der WEG

Sie überlegen, Solaranlagen in Ihre WEG einbauen zu lassen. Das zählt zu den baulichen Veränderungen. Dabei kommt es auf die Art an, welche Mehrheit erforderlich ist, um den Bau von Photovoltaikanlagen zu beschließen. Bei der Installation von Solaranlagen handelt es sich um einen erheblichen Eingriff in das gemeinsame Eigentum. Der Strom, den Photovoltaikanlagen erzeugen, fließt dort vollständig hinein, außerdem muss das Gebäude wesentlich verändert werden. Meistens erfolgt die Installation von Solaranlagen auf dem Dach. Das sorgt dafür, dass auch die Optik adaptiert werden muss. Das betrifft sämtlich Eigentümer.

Deshalb mussten beim Bau von Photovoltaikanlagen alle Eigentümer zustimmen. Das war zumindest vor der WEG-Reform 2020 der Fall. Doch das ist mittlerweile nicht mehr so. Eine Solaranlage zählt zu baulichen Maßnahmen mit einem Nachhaltigkeitsanspruch. Sie lassen sich nun leichter durchführen. Aktuell genügt die einfache Mehrheit, um das Vorhaben zu realisieren. Das wirkt sich auch auf die Kostenübernahme aus. Nur die Eigentümer, die dem Bau zugestimmt haben, kommen dafür auf.

Liegt die Zustimmung höher als bei zwei Dritteln der Eigentümerstimmen und liegen die Anteile über 50 Prozent, müssen alle Eigentümer zahlen. Es gibt jedoch eine Ausnahme, und zwar wenn es Eigentümer gibt, die dadurch zu sehr benachteiligt werden.

Wie wird der Bau einer Solaranlage der WEG finanziert?

Ist der Beschluss gefasst, eine Solaranlage zu bauen, stellt sich sogleich die Frage nach der Finanzierung. So überlegt manche WEG, ob dafür in Kredit aufgenommen werden soll. Hierzu ist auch ein mehrheitlicher Beschluss erforderlich. Doch oft genehmigen Banken einer WEG keinen Kredit, weil es zu wenig Sicherheiten gibt. Möglich wäre es, dass die Verantwortlichen einzelne Anträge stellen. Jeder dieser Eigentümer kümmert sich selbst um seinen Kredit.

Bei gemeinsamen Krediten der WEG sind Ausfallhaftungen möglich. Sobald ein Eigentümer nicht mehr zahlen kann, springen die anderen bei Bedarf für ihn ein. Wer Solaranlagen bauen lassen möchte, hat aber auch die Möglichkeit, Förderungen zu beantragen. Welche das sind, erfahren Sie im nächsten Absatz.

Photovoltaikanlagen

Förderung von Solaranlagen

Für den Bau einer Photovoltaikanlage mit Stromspeicher erhalten Sie verschiedene Förderungen. Die Einspeisevergütungen vermindern sich permanent, deshalb sollte sich ein WEG auf vermehrten Eigenverbrauch des Solarstroms konzentrieren. Hier rückt der Speicher in den Mittelpunkt. Diese sind derzeit noch recht teuer. Senken können Sie den Preis durch Förderungen.

Sie können zum Beispiel bei der KfW einen Kredit mit günstigen Zinsen als Förderung für Ihre Solaranlage inklusive Speicher beantragen. Darüber hinaus gibt es zusätzliche Förderungen von Kommunen und Ländern. Dadurch erhalten Sie weitere Zuschüsse.

Zudem sind weitere staatliche Möglichkeiten verfügbar, um Förderungen für den Bau einer Solaranlage zu erhalten, und zwar in steuerlicher Hinsicht. So ist die Umsatzsteuer beispielsweise erstattungsfähig, wenn Unternehmer die Installation in Auftrag geben. Andererseits lassen sich die Anschaffungskosten der Anlagen steuerlich absetzen oder abschreiben. Auf diese Weise senken Sie die Steuerlast für einen Zeitraum von 20 Jahren. Lassen Sie sich dazu auch von einem Photovoltaik-Spezialisten beraten.

Die Vorteile von Photovoltaikanlagen

Sie profitieren von vielen Vorteilen, wenn Sie eine Solaranlage installieren lassen. Sie erzeugen damit grünen Strom und nutzen keine Energie mehr, die aus Kohle gewonnen wird. Wer auf diese Weise Strom produziert, tut auch etwas für die Umwelt, genauer gesagt, wirkt er der Klimaerwärmung entgegen, weil die CO2-Emissionen reduziert werden können.

Wer eine eigene Solaranlage hat, nutzt den Strom auch meistens für sich selbst. Das wiederum sorgt für eine Entlastung des Stromnetzes, was zur Folge hat, dass der Bau von Hochspannungsleitungen reduziert wird, die eigentlich für die Förderung des Stromes notwendig sind.

Außerdem machen Photovoltaikanlagen ihre Nutzer von den regulären Stromerzeugern unabhängig. Wenn Sie selbst Strom erzeugen, können Sie diesen für sich verbrauchen und ins Netz einspeisen, sobald Sie mehr produzieren als Sie benötigen. Sie brauchen keine Erhöhungen der Strompreise mehr zu befürchten, da Sie selbst Stromerzeuger sind.

Sie generieren finanzielle Erträge, wenn Sie eine Solaranlage betreiben. Und das gleich zweifach. Sie sparen durch die eigene Stromproduktion Geld ein, da Sie diesen nicht mehr kaufen müssen und erhalten eine Vergütung für den Strom, den Sie in das Netz einspeisen. Für alle Anlagen, die im Januar 2020 gebaut und genutzt wurden, gibt es für 20 Jahre 9,87 Cent je Kilowattstunde. Das Jahr, in dem die Anlage in betrieb genommen wurde, zählt auch dazu. So ist es im EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) verankert.

Eine Solaranlage muss kaum gewartet oder instand gehalten werden, was sich abermals kostensenkend auswirkt. Das gilt für die gesamte Lebensdauer der Anlage. Diese liegt immerhin zwischen 20 und 25 Jahren. Lediglich der Wechseltrichter muss irgendwann ausgetauscht werden.

Das Fortbewegen mit dem E-Auto gewinnt immer mehr an Bedeutung. Wer eine Solaranlage besitzt, kann auch eine eigene Tankstelle für E-Autos erwerben. Diese lassen sich dann nach Bedarf und Verfügbarkeit bequem zu Hause aufladen. Das ist deutlich rentabler, als nicht genutzten Strom in das Netz einzuspeisen.

Sie sehen also, dass es zahlreiche Vorteile gibt, wenn Ihre WEG sich dazu entschließt, eine Solaranlage bauen zu lassen, um eigenen Strom zu produzieren.

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Bildquelle:

© ulleo, Pixabay (CC0 Creative Commons)
© gerhardt12, Pixabay (CC0 Creative Commons)

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